KINDER WOLLEN SICH BEWEGEN

Bewegung heißt Lernen und Lernen heißt Bewegung

Ein Erwachsener sollte dreimal in der Woche für eine Stunde Sport treiben, um seine körperliche Leistungsfähigkeit zu erhalten und in Form zu bleiben. Kinder benötigen jedoch täglich ausreichend Bewegung für ihren Körper, da sie zum Aufbau der Gesundheit mehr Energie aufwenden müssen. Aber ausreichend Bewegung ist nicht nur für eine gesunde körperliche Entwicklung wichtig.

Kinder lernen ihre Umwelt durch Bewegung besser kennen und weniger Angst zu haben

Bewegungserfahrungen sind für die meisten Kinder mit Spiel und Spaß verbunden. Ohne diese Lust würde sich aus dem unselbstständigen Baby niemals ein  selbstbewusstes und tobendes Kleinkind entwickeln.

Oft ist mit dem Bewegungsdrang aber auch eine Ungewissheit verbunden. Kinder müssen immer wieder neue Situationen einschätzen und bewältigen. Nur so entwickeln sie ausreichend Eigenverantwortung und neue Fähigkeiten. Es gibt zahlreiche Körpererfahrungen, die im Kindesalter gesammelt werden:

  • Verschiedene Fortbewegungsarten (Laufen, Klettern, Kriechen, Springen)
  • Erprobung des Körpergewichts (Rollen, Drehen, Balancieren, Schaukeln)
  • Körperliche Belastung spüren
  • Bewegungen in unterschiedlichen Räumen (Hindernisse überwinden, Begrenzungen erfahren)

 

Vom Strampeln übers Krabbeln bis hin zum Klettern und Toben – Kinder entdecken mit und durch Bewegungen die Welt. Dabei stoßen sie auf unbegrenzte Möglichkeiten. Ein Säugling nutzt Bewegung sogar als Möglichkeit der nonverbalen Kommunikation, um den Eltern zu vermitteln, wie es ihm geht.

Die Neugier des Kindes ist ebenso groß wie der natürliche Bewegungsdrang. Neue Sinneserfahrungen gehen mit der Entwicklung des Körpers und des Geistes einher. Einem Kind, das motorische Defizite hat, werden auch Fähigkeiten wie das räumliche Denken schwerfallen. Bewegung wirkt sich auf die Entwicklung der Kompetenzen und auch auf die Denkarbeit aus. Egal ob Konzentrationsfähigkeit, Raumvorstellung, Kreativität oder Problemlösefähigkeit ­­– aktive Kinder sind oftmals nicht nur körperlich, sondern auch kognitiv besserer entwickelt.

Je mehr Erfahrungen die Kleinsten mit unterschiedlichen Bewegungsabläufen und Aktivitäten sammeln, desto selbstbewusster gehen sie durchs Leben. Auch für den Eintritt in die Schule ist ein gutes Körpergefühl von Vorteil. Denn dort warten noch zahlreiche Herausforderungen und Neuerungen, an denen ein Kind wachsen kann.

Mit wenig Aufwand lassen sich Klettermöglichkeiten für Kinder zuhause herrichten.

Unterwegs suchen Kinder sowieso immer selbstständig Bewegungsherausforderungen. Sie klettern auf Hügel oder Bäume, springen in Pfützen oder balancieren auf Baumstämmen.

Allerdings sollten diese Herausforderungen immer von den Kindern freiwillig gewählt werden. Alle Erfahrungen wirken sich auf das Selbstbewusstsein des Kindes aus und dürfen nicht erzwungen sein. Wir als Eltern sollten den Kleinen Mut machen, aber sie niemals zwingen.

Bewegungsraum – eine bewegungsfreundliche Umgebung schaffen

Es ergibt Sinn, dass wir auch im häuslichen den Kindern mehr Freiräume für das freie Spiel und individuelle Bewegungserfahrungen einräumen. 

Unsere Spielgeräte zum Klettern fördern die Bewegung und Motorik eurer Kinder!

Der gesamte Bewegungsapparat und das Trainieren der Muskeln könnt iht gezielt, zum Beispiel mit unseren Kletterdreiecken, anregen, die ich euch besonders empfehle. Ein Kletterdreieck macht Kindern nicht nur sehr viel Spaß, sondern es bietet auch viele wichtige Vorteile für die Entwicklung des Kindes. Ein Kletterdreieck ist für mehrere Altersstufen geeignet und kann daher für viele Jahre und für mehrere Kinder im Einsatz sein. Es unterstützt die Bewegungsfreiheit und trainiert die Motorik. Kleinere Kinder können mit einem zusätzlich angebrachten Brett dazu gebracht werden, das Kletterdreieck zu erkunden, größere Kinder können die Sprossen hochklettern und von oben über die andere Seite wieder herunterklettern. Auch eine kleine Rutsche kann in die Sprossen gehakt werden. 

Das Kletterdreieck kann ab etwa 10 Monaten genutzt werden und bietet Kindern bis zum siebten Lebensjahr Freude und Anregung. Das Kletterdreieck ist ein Indoor-Spielgerät und es lässt sich mit Phantasie vielseitig nutzen. Es gibt die Kletterdreiecke in unterschiedlichen Größen. Praktisch ist wie beim Koala der Klappmechanismus, der es ermöglicht, das Spielgerät schnell platzsparend zu verstauen. Spielgeräte, wie das Kletterdreieck, gehören zum pädagogischen Spielzeug. Babys können sich an den Sprossen hochhangeln und können so schneller eigenständig stehen. Das Kletterdreieck bietet Sicherheit und regt spielerisch zu immer neuen Betätigungen an. Die Kinder können sich vollkommen selbstständig mit dem Dreieck beschäftigen und es erkunden. Das wirkt sich auch positiv auf das Selbstvertrauen des Kindes aus und sorgt dafür, dass das Kind sich früh seiner Fähigkeiten bewusst wird. 

WHO-Richtlinie für Bewegung bei Kleinkindern

  • Kinder unter einem Jahr sollten sich mehrmals am Tag auf verschiedene Art körperlich betätigen, vor allem durch interaktives Spielen mit den Eltern auf dem Boden – je mehr, desto besser. Kinder, die das noch nicht können, sollten mindestens 30 Minuten am Tag wach in Bauchlage verbringen. 
  • Kinder im Alter von ein bis zwei Jahren brauchen über den Tag verteilt mindestens 180 Minuten Bewegung verschiedenster Art. Dabei sollten sowohl leichtere als auch anstrengendere Aktivitäten unternommen werden. 
  • Kinder im Alter von drei bis vier Jahren sollten sich ebenfalls im Laufe des Tages mindestens 180 Minuten bewegen. Davon sollten mindestens 60 Minuten auf köperliche Aktivitäten entfallen, die eine hohe Anstrengung erfordern.

Fazit: Kinder verbringen besser nicht zu viel Zeit im Sitzen

  • Kinder unter einem Jahr sollten nicht länger als eine Stunde am Stück in ihrer Bewegung beschränkt werden – zum Beispiel im Kinderwagen oder Hochsitz fixiert. Wenn sie sitzen, sollte man ihnen im Idealfall etwas erzählen oder vorlesen. Zeit am Bildschirm wird in diesem Alter überhaupt nicht empfohlen.
  • Kinder im Alter von ein bis zwei Jahren sollten ebenfalls nicht länger als eine Stunde am Stück fixiert werden – oder über einen längeren Zeitraum sitzen – und dann auch durch eine Bezugsperson etwas vorgelesen oder erzählt bekommen. Die WHO rät davon ab, Einjährige vor einen Bildschirm zu setzen (Fernsehen oder Computerspiele). Für Zweijährige gilt: maximal eine Stunde am Tag – je weniger, desto besser!
  • Kindern im Alter von drei bis vier Jahren wird empfohlen, nicht längere Zeit am Stück zu sitzen und auch nicht mehr als eine Stunde an der Bewegung gehindert zu werden (etwa durch einen Kinderwagen). Auch hier ist die Devise: Wenn die Kinder sitzen, sollten sie dabei am besten Geschichten lauschen. Wie bei Zweijährigen beträgt die maximale Zeit am Bildschirm eine Stunde – weniger wäre aber besser. 

Also: Auf die Plätze, fertig, los geklettert!

Und damit es zwischendrin nicht langweilig wird, hier ein paar Bewegungsspiele für Klein und Groß in der Gemeinschaft.

Unsere Kreativwerkstatt

Auf der grünen Wiese

BENÖTIGTE MATERIALIEN

  • für die Variation: Gymnastikreifen

SO WIRD’S GEMACHT

Alle fassen sich an, bilden einen Kreis. Dann singt oder spricht die Spielleitung mit den Kindern folgenden Vers:

Auf der grünen Wiese
Steht ein Karussell.
Erst dreht es sich langsam,
dann dreht es sich schnell.
Einsteigen!
Festhalten!
Alle Kinder fahren schnell
auf dem Karussell. (2x)

Zunächst gehen alle langsam vorwärts, dann etwas schneller. Bei „einsteigen“ und „festhalten“ bleiben sie stehen und stampfen mit den Füßen. Zum Schluss bewegen sich die Kinder wieder schneller oder laufen im Kreis.

Variation: Die Spielleitung hält einen Gymnastikreifen waagerecht und jedes Kind hält mit einer Hand den Reifen fest. Zum Vers gehen die Kinder dann im Kreis herum.

Hinweis: Kleine Kinder, die noch nicht sicher laufen, können zu dem Spiel auch einzeln von einem Erwachsenen im Kreis herum getragen und als „Karussell“ durch die Luft gewirbelt bzw. gedreht werden.

Warum Spiele mit Tempo?
Kinder lieben und brauchen Bewegung, aber nicht immer kann die Gruppe in einen weitläufigen Bewegungsraum oder ins Freie gehen. Da helfen Spiele, die auch auf engem Raum zwischendurch gespielt werden können.

Komm unter die Decke: Ein kooperatives Bewegungsspiel ab 2 Jahren

BENÖTIGTE MATERIALIEN

  • Decke oder Laken
  • Handtrommel

SO WIRD’S GEMACHT

Die Kinder sitzen im Kreis auf der Erde. In der Kreismitte liegt eine Decke. Die Spielleitung fordert die Kinder auf, auf allen vieren im Kreis herum zu krabbeln. Dazu schlägt sie eine Trommel. Wenn sie einmal ganz fest und laut schlägt, sollen sich alle Kinder ganz schnell auf die Decke setzen (oder gemeinsam unter die Decke krabbeln, sodass niemand mehr zu sehen ist).

Variation: Die Spielleitung kann das Spiel auch mit folgendem Vers begleiten:

Zehn kleine Krabbelkäfer krabbeln hin und her.
Zehn kleinen Krabbelkäfern fällt das gar nicht schwer.
Zehn kleine Krabbelkäfer suchen ein Versteck.
Zehn kleine Krabbelkäfer sind auf einmal weg!

Die Kinder krabbeln um die Decke herum. Bei dem Wort „Versteck“ klatscht die Spielleitung in die Hände (oder schlägt 1x fest die Handtrommel), daraufhin krabbeln die Kinder unter die Decke und verstecken sich.

Einmal hoch, einmal tief: Gegensätze mit Bewegungen darstellen

SO WIRD’S GEMACHT

Die Gruppe sitzt oder steht im Kreis und spricht mit der Spielleitung, die die Bewegungen vormacht, den folgenden Vers:

Einmal hoch,
Arme heben
einmal tief,
Arme senken
einmal gerade,
Arme gerade seitlich ausbreiten
einmal schief,
Arme schräg halten
einmal dunkel,
Hände vor die Augen halten
einmal hell,
Hände wieder lösen
einmal langsam,
Langsam auf die Erde oder die Oberschenkel klopfen
einmal schnell.
So schnell wie möglich klopfen

Hinweis: Wenn die Gruppe im Stehen spielt, können sich die Kinder zu den Begriffen „langsam“ und „schnell“ anfassen und einmal schleichen und einmal schnell im Kreis laufen.

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