Schon gewusst: Bereits im Mutterleib erlebt dein Kind Bewegungen, die durch deine Bewegungen als Mama und ihre eigenen Bewegungen hervorgerufen werden. Diese Bewegungen sind wichtig für die Entwicklung des Gleichgewichtes im Innenohr und helfen dem Fötus, ein Gefühl für seine eigene Körperorientierung zu entwickeln.
Spannend?! – Dann lese gleich mal weiter, wie einfach du das Gleichgewicht bei deinem Schatz fördern kannst! Und damit ein herzliches „Hallo“ zum zweiten Teil unserer Wahrnehmungsreise!
Die vestibuläre Wahrnehmung – etwas Fachwissen vorweg
Das Gleichgewichtssystem ist in der Tat ein wichtiger Bestandteil unserer Wahrnehmung und ist, wie bereits erwähnt, im Mutterleib vorhanden. Unser Gleichgewicht ist ein komplexes Zusammenspiel aus verschiedenen sensorischen Informationen, wie dem visuellen System, dem vestibulären System im Innenohr und dem somatosensorischen System, das Informationen aus dem Körperinneren und der Körperoberfläche liefert.
Im Laufe der Kindheit werden die Fähigkeiten des Gleichgewichtssystems weiter verfeinert. Eine gute Entwicklung des Gleichgewichts ist wichtig für die körperliche Koordination, die sportliche Leistungsfähigkeit und die Vermeidung von Stürzen und Verletzungen.
Balance ist ein wichtiger Aspekt der gesamten motorischen Entwicklung.
Es ermöglicht deinem Kind, seine Körperhaltung und Bewegungen zu kontrollieren, was wiederum seine Wahrnehmung und Fähigkeit zur Erkundung seiner Umgebung verbessert.
Auf geht’s …
Das Schaukeln, Wippen und Rutschen sind Aktivitäten, die das Gleichgewicht fördern können, indem sie deinem Schatz die Möglichkeit geben, seinen Körper in verschiedenen Positionen zu halten und zu bewegen. Diese Aktivitäten erfordern auch eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Sinnesorganen, wie dem vestibulären System, das für das Gleichgewicht und die Orientierung im Raum zuständig ist, und den visuellen und taktilen Systemen.
Durch regelmäßiges Schaukeln, Wippen und Rutschen kann dein Kind sein Gleichgewicht verbessern und sein Selbstbewusstsein stärken, was es wiederum ermöglicht, seine Fähigkeiten in anderen motorischen Aktivitäten zu verbessern. Es ist jedoch wichtig, dass die Aktivitäten immer unter Aufsicht durchgeführt werden, um Unfälle zu vermeiden.
Fazit
In den ersten Lebensjahren deines Kindes spielt das Gleichgewicht eine entscheidende Rolle für die motorische Entwicklung. Wenn dein Kind lernt zu krabbeln, zu laufen und zu springen, muss es sein Gleichgewicht halten, um nicht zu fallen. Durch das ständige Üben verbessert sich die Fähigkeit deines Abenteurers, sein Gleichgewicht zu halten und sich sicherer zu bewegen.
Insgesamt ist das Gleichgewicht also ein wichtiger Teil unserer Wahrnehmung und unserer körperlichen Fähigkeiten, der sich bereits früh in unserem Leben entwickelt.
UNSERE KREATIVWERKSTATT
Balancieren auf Mäuerchen
Lass dein Kind beim Spazierengehen auf Mäuerchen balancieren. Wenn es Angst hat, gib ihm eine entsprechende Hilfestellung.
Schaukeln auf dem Spielplatz oder in unserem Känguru
Schaukeln aller Art fördern das Gleichgewichtsgefühl deines Kindes. Ermutige es, alle möglichen Schaukeln auszuprobieren.
Hängematte in der Wohnung (oder im Garten)
Wenn ihr die Möglichkeit habt, in eurer Wohnung eine Hängematte anbringen, solltet ihr das tun. Das Spielen mit und in der Hängematte macht nicht nur sehr viel Spaß, sondern fördert den Gleichgewichtssinn deines Kindes und lässt es sicherer werden.
Radfahren
Fahre so oft wie nur möglich mit deinem Kind Fahrrad. Wenn es sehr unsicher ist, gehe zu Fuß nebenher. Schon kurze Strecken, z.B. zum Einkaufen können, wenn sie regelmäßig gefahren werden, sehr schnell zu sichtbaren Erfolgen führen.
Schwimmen
Schwimmen bietet bekanntlich viele Vorteile. Auch zur Förderung des Gleichgewichts trägt Schwimmen bei. Nicht nur in der Badesaison können Schwimmbadbesuche viel Spaß machen und sind für die meisten Kinder ein echtes Highlight.
Hindernisparcours in Einklang mit unseren Klettersets
Du kennst Hindernisparcours vielleicht von Kindergeburtstagen. Der Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Sofakissen, Kartons, Seile, Sessel und Ähnliches dienen als Hindernisse, die es zu überwinden gilt. Achte bei der Wahl der zusätzlichen Hindernisse natürlich darauf, dass sie ungefährlich sind und ein Verletzungsrisiko ausschließen.
Laufen auf verschiedenem Untergrund
(Kissen, Stoff, Seil, Schaumstoff, Waldboden, Badestrand etc.)
Jeder kennt ja dieses kribbelige Gefühl, wenn man barfuß über eine Wiese läuft. Bei Kindern muss genau diese Wahrnehmung noch verfeinert werden. Hierbei spielen auch Festigkeit, Beweglichkeit und Oberflächenbeschaffenheit des Untergrundes eine Rolle. Sei kreativ im Finden von verschiedenen Materialien, über die dein Kind laufen oder krabbeln kann und verschaffe ihm ausreichend Möglichkeiten, verschiedenste Bodentypen auszuprobieren.
Springen/ Seilspringen/ Trampolin
Gezieltes Springen ohne umzufallen oder zu stolpern erfordert ein gut angepasstes Gleichgewicht. Seilspringen allein oder in der Gruppe bietet dabei optimale Lernbedingungen. Mit der Anschaffung eines Trampolins könntest du deinem Kind wichtige Springreize spielerisch ermöglichen. Bitte achte dabei auf eine gute Federung, die dem Körpergewicht deines Kindes entspricht.
Hüpfen/ Sackhüpfen/ Gummihopse
Hüpfen, Toben und Springen sind Ausdruck von Bewegungsfreude bei Kindern. Baue diese natürliche Bewegungsfreude in Spielideen ein. Zum Beispiel Sackhüpfen, Gummihopse oder Hüpfen in Kreidefelder auf der Straße. Dein Kind bekommt wichtige Reize für die Haltung und Bewegung. (Beinkoordination, Gleichgewicht) Auch zum Hochsprung über ein Seil oder eine Stange lassen Kinder sich gerne motivieren.
Büchsenstelzen/ Stelzen
Laufen wie ein Riese. Auf Stelzen wirkt die Welt rings herum gleich anders. Verschaffe deinem Kind die wacklige Erfahrung, mit längeren Beinen als sonst durch den Hof zu stolzieren. Natürlich erfordert dies auch etwas Übung und Geduld. Wenn aber dann schließlich der Riese laufen gelernt hat, wird er nicht mehr stehen bleiben wollen.
Schaukelstuhl / Gymnastikball / Wippen wie Bogen und Hörnchen
Schon während der Schwangerschaft nimmt der Embryo Lageveränderungen der Mama deutlich wahr und muss darauf angepasst reagieren. Ein Schaukelstuhl oder besser noch unser Bogen und Hörnchen lohnt sich also nicht erst für Kleinkinder, sondern auch vorher schon für die werdende Mutter. Die Schaukelbewegungen erfordern eine erhöhte Spannung und aufrechtes Sitzen im Rumpfbereich deines schaukelnden Kindes.
Turnstange, besser noch unser Giraffenling
Eine Turnstange passt in jeden Türrahmen und bietet selbst in einer kleinen Wohnung die Möglichkeit zum Klettern, Hangeln und Kraftübungen.
Klettern/ Rennen/ Spazierengehen
Kinder brauchen Auslauf! In der Natur und auch in der Stadt bieten sich viele Möglichkeiten zum Klettern, Rennen oder Spazierengehen. Natürlich macht das nur gemeinsam Spaß.
Blinde Kuh
Mit verbundenen Augen im Raum orientieren und auf Zuruf in die richtige Richtung zu laufen. Mit den Händen andere Personen ertasten und erraten. Dieses Spiel lässt sich reichlich variieren und spielt sich natürlich am Besten in der Gruppe.
Eierlaufen
Da ist etwas Vorsicht geboten. Ein Ei auf dem Löffel über einen Hindernisparcour tragen. Mit einem Auge auf den Weg achten und mit dem anderen auf das Ei. Eine ruhige Hand bewahren und doch geschickt und schnell sein. Nicht nur eine Idee für den Kindergeburtstag.
Jetzt schon neugierig auf den nächsten Buschfunk im Kletterwald?
Neues zum Thema „Bewegen“ und welche Bereiche der Wahrnehmung eine Rolle spielen!
Teil 3: Hören
In UNSERER Kreativwerkstatt wird gelauscht!
