DAS IST GESCHMACKSSACHE!

„Das schmeckt mir nicht!“ – stundenlang steht man in der Küche, und dann das!
Kennst du das auch? Dann lade ich dich heute zum sechsten Teil unserer Wahrnehmungsreise ein, um dem Geschmacksinn deines Kindes mal wieder auf die Sprünge zu helfen!

Der Geschmackssinn wird auch als gustatorische Wahrnehmung bezeichnet. Der Geschmackssinn ist der Wahrnehmungskanal des Menschen, der es ermöglicht, den Geschmack, meist von der Nahrung, wahrzunehmen.

Schmecken mit allen Sinnen

Im Inneren der Geschmackspapillen liegen die Geschmacksknospen. Sie werden wegen ihrer Form so genannt. Jeder Mensch besitzt tausende davon im Mund, die allermeisten auf der Zunge. In jeder Geschmacksknospe liegen bis zu einhundert Geschmackssinneszellen. Die Sinneszellen sammeln alle Informationen über den Geschmack. Sie leiten die Geschmacksinformationen an unser Gehirn weiter. Dort werden sie ausgewertet und mit den Informationen vom Geruchssinn zusammengebracht.

Denn nur zusammen mit dem Geruch können wir wirklich gut schmecken. Das merkst du ganz schnell, wenn der Geruchssinn einmal fehlt: Wenn dein Kind erkältet ist und seine Nase zu ist, kann es viel weniger schmecken.

Schon gewusst? – Wir haben fünf Geschmacksrichtungen!

Der Mensch kann tausende verschiedener Lebensmittel erschmecken. WissenschaftlerInnen unterscheiden zwischen fünf grundsätzlichen Geschmacksrichtungen. Wir können süß und salzig unterscheiden. Diese beiden Geschmacksrichtungen werden von uns als positiv wahrgenommen, denn sie liefern dem Körper lebenswichtiges Salz und Energie in Form von Zucker. Sauer und bitter haben eine warnende Funktion, denn sie können Anzeichen für verdorbenes oder giftiges Essen sein.

Eine neue Entdeckung ist Umami. Es beschreibt einen herzhaft-würzigen Geschmack, wie zum Beispiel bei Fleisch oder Käse. Umami-Lebensmittel liefern dem Körper Proteine in Form von Eiweiß.

Aber die Suche nach weiteren Geschmacksrichtungen geht weiter. Viele vermuten heute zum Beispiel, dass es auch für die Geschmacksrichtung „fettig“ besondere Sensoren gibt.
Scharf ist hingegen keine Geschmacksrichtung.

Wie kann man den Geschmackssinn bei Kindern fördern?

Entdeckt gemeinsam neue Geschmäcker und denkt euch kleine Ratespiele aus. Beispiel: Das Geräusch erraten, dass ein Lebensmittel macht, wenn man hinein beißt. Dein Kind muss sich an neue Geschmacksrichtungen erst gewöhnen; lasse ihm die Zeit, sie langsam kennenlernen.

Was wird beim Geschmack gefördert?

Alltagstaugliche Sinnesschulungen, in denen dein Kind Lebensmittel bewusst betrachtet, riecht, tastet, hört und schmeckt und das Gespräch am Tisch fördert das Erleben von Genuss – und die Wertschätzung von frischen Lebensmitteln.

UNSERE KREATIVWERKSTATT

Dem Geschmackssinn mal wieder etwas auf die Sprünge helfen

Sicherlich kennt Ihr das! Morgens muss es in der Woche schnell gehen. Das Frühstück wird runtergeschlungen, schon geht es los in Richtung Kindergarten, Schule und auf die Arbeit. Auch die Pausen sind kurz und man möchte meistens nur eins, schnell den knurrenden Magen füllen.
Schnell passiert es, dass der Genuss verloren geht und Essen zur reinen Nahrungsaufnahme wird. Aber bewusst schmecken, fühlen, riechen und sehen sind ganz wichtige Bestandteile, um mit Freude und Genuss zu essen. Nicht nur bei uns Großen, sondern vor allem auch bei den Kleinen.

Daher habe ich Euch heute ein Spiel mitgebracht, bei dem wir uns mal ganz auf den Genuss und unseren Geschmackssinn konzentrieren und ihr werdet beim Ausprobieren ganz sicher feststellen, eure Kinder sind mit viel Spaß dabei.

Für dieses Spiel braucht ihr verschiedene Lebensmittel, die süß, salzig, bitter und sauer schmecken.
Es eignen sich zum Beispiel: Vollmilch Schokolade, Marzipan, Nougat, Käse, saure Gurken, Paprika, Radieschen, Banane, Tomaten, Weintrauben, salzige Brezeln, salzige Heringe (Lakritz), Zitronen, Clementinen, salzige Erdnüsse, Mehrkornbrot, Weißbrot usw.. Nehmt auch gerne unbekannte Dinge wie exotisches Obst hinzu.

Nun legt ihr die Lebensmittel auf einen großen Teller und schon geht es los.

Wir stellen uns einfach die Fragen:

Wie sieht es aus?
Welche Farbe hat es?
Sieht es appetitlich aus?
Wie riecht es?
Kann man jetzt schon erraten, ob es süß,
salzig, bitter oder sauer schmecken wird?
Kennt man diesen Geruch und verbindet man damit etwas (z.B. eine Erinnerung)?
Wie fühlt es sich an? Weich, fest, sehr hart, cremig, körnig, warm oder kalt?
Und nun, ab in den Mund! Wie schmeckt es? Mag ich es?

Nach und nach probieren wir uns nun durch alle Lebensmittel und lernen sie so wieder viel bewusster wahrzunehmen.

Kleiner Tipp: Dazwischen immer wieder einen Schluck Wasser trinken, das neutralisiert den Geschmack im Mund.

Ich wünsche Euch und Euren Kindern ganz viel Spaß!

Jetzt schon neugierig auf den nächsten Buschfunk im Kletterwald?

Neues zum Thema „Bewegen“ und welche Bereiche der Wahrnehmung eine Rolle spielen!
Teil 7: FÜHLEN, TASTEN, SPÜREN
In UNSERER Kreativwerkstatt wird es gefühlvoll!

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