DIE WELT BEGREIFEN UND ERSPÜREN

Was ist heiß? Was ist kalt? Wie fühlt es sich an?

Unsere Kinder lernen durch das Berühren von Gegenständen nicht nur die Welt kennen, auch die eigene Körperwahrnehmung wird gestärkt. Schon lange bevor dein Kind seine ersten Wörter spricht, wird die Umgebung abgetastet und Taktiles wahrgenommen. 

Komm mit mir auf die letzte große Wahrnehmungsreise! 

Die nächsten Wochen erwartet dich GROßES…

„Der Tastsinn ist ein Lebensprinzip“

Taktile Wahrnehmung – was genau ist das eigentlich?

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen aktiven und passiven Berührungen. 

Die taktile Wahrnehmung ist nicht mit dem haptischen Tastsinn gleichzusetzen. Als haptische Wahrnehmungen bezeichnet man alle aktiven Berührungen, das umfasst alle Aspekte der bewussten Berührung unter Verwendung der Hände. Taktile Reize, wie Berührung, Druck, Temperatur und Schmerz, entstehen passiv – über die Rezeptoren auf unserer Haut. 

Da dein Baby mit den Händen noch etwas ungeschickt ist, wird alles Mögliche in den Mund gesteckt und sorgfältig untersucht – auch hier sitzen Rezeptoren. Direkt nach der Geburt erfährt dein Neugeborenes Berührungen mit anderen Menschen und Materialien.

Doch nicht nur dein Baby hat das Bedürfnis, alles sofort anzufassen. 

Auch für uns Erwachsene spielt der Tastsinn eine wichtige Rolle. 

Denn wenn wir nicht fühlen, entwickeln wir auch kein Gefühl für uns selbst. 

Wenn wir etwas mit den Händen ertasten, legen wir kleine, für das Auge nicht sichtbare Entdeckungsstopps ein. 

Taktile Wahrnehmungen sind Empfindungen, die den Tastsinn betreffen. Durch die Nervenzellen der Haut werden verschiedene Nachrichten an das Gehirn weitergeleitet, z.B. Hitze, Kälte, Schmerz. Dadurch ist die Haut ein wichtiges Organ für den Kontakt zu Umwelt und zu anderen Menschen.

Die taktile Wahrnehmung gliedert sich in vier Wahrnehmungsbereiche:

Berührungswahrnehmung, 

Erkundungswahrnehmung, 

Temperaturwahrnehmung und 

Schmerzwahrnehmung.

Der Tastsinn ist ein Lebensprinzip, ohne ihn gibt es kein Leben. Es werden Menschen blind oder taub geboren, aber ohne den Tastsinn ist noch niemand auf die Welt gekommen. 

Warum ist unser Tastsinn also während des Heranwachsens vom Säugling zum Erwachsenen auch noch von großer Bedeutung?

Wir kommen bereits mit einem Körperschema auf die Welt. Wir wissen sehr genau, wie unser Körper beschaffen ist, auch ohne visuelle Kontrolle. Für dein Neugeborenes sind Berührungsreize eine Art Lebensmittel. Erfolgen sie nicht oder nur in geringem Umfang, kann das schlimme Auswirkungen auf die Entwicklung bis hin zum Tod haben. Auch später brauchen alle Menschen in den Wachstumsphasen immer wieder körperliche Feedbacks von der lebendigen Außenwelt, die ihnen signalisieren: Das bist du, so groß, so schwer, so warm. Diese Feedbacks können nur durch Körperkontakt zu anderen Menschen zu Stande kommen. Der Körperkontakt hilft dem wachsenden Individuum, seine körperliche Eigenart zu erfahren. 

Mögliche Anzeichen für eine fehlende Körperwahrnehmung sind:

 

                                    • geringes oder mangelndes Schmerzempfinden

                                    • häufiges Hinfallen

                                    • Berührungen, bestimmte Stoffe und Kleidung werden als 

                                       unangenehm empfunden

 

Wieso solltest du die taktile Sinneswahrnehmung deines Kindes unterstützen?

Diese Körpererfahrungen sind wichtig für die Entwicklung deines Kindes. So lernt es seinen Körper besser kennen und erfährt beispielsweise, ob etwas zu heiß oder zu kalt ist. Das wirkt sich positiv auf das Körperbewusstsein und die Bewegungsfähigkeit aus. 

Die Motorik wird ebenfalls gefördert – Kinder mit wenig „Berührungs“-Erfahrungen haben zum Beispiel oft Probleme, einen Stift richtig zu halten oder differenzierte Schreibbewegungen umzusetzen. Taktile Wahrnehmungen fördern das Verstehen abstrakter Zusammenhänge. Berühren oder berührt werden – damit wird in jungen Jahren zugleich auch der Baustein für das spätere zwischenmenschliche Verhalten gelegt. Liebevolle Berührungen schaffen Vertrauen und unterstützen die emotionale Bindung.

„Das Kind ist Baumeister seiner selbst“ – Maria Montessori

Fazit: Die taktile Wahrnehmung ist nicht nur für Säuglinge und Kinder wichtig. Bis in das Seniorenalter hinein wirken sich taktile Reize positiv auf die Psyche sowie die körperliche und geistige Fitness aus.

UNSERE KREATIVWERKSTATT

Tastspiele mit verbundenen Augen, Massagegeschichten, Fingerspiele, der spielerische Umgang mit Naturmaterial oder auch das gemeinsame Kochen – all diese Aktivitäten und Spiele eignen sich zur Förderung des taktilen Sinnessystems.

Für die Förderung der taktilen Wahrnehmung sind möglichst viele Berührungen unterschiedlicher Dinge sinnvoll. Das geht ganz einfach und spielerisch – ob Schwimmen, Bällchenbad oder Matschen mit Rasierschaum. Ein Spaziergang in der Natur bietet zahlreiche Gegenstände, die unterschiedliche Oberflächen besitzen.

Hier hat dein Kind die Möglichkeit Gras, Sand, Blätter und Bäume zu spüren. 

Auch die Spielzeugindustrie bietet zahlreiche Möglichkeiten, die taktile Wahrnehmung spielerisch zu fördern. Fühlmemorys oder Fühlwände – all das kann man auch einfach selber basteln. 

Wichtig ist, dein Kind selbst ausprobieren zu lassen, keinen Druck aufzubauen und nichts zu erzwingen und positive Entwicklungen zu loben.

1. Stelle eine große Kiste in den Raum, sie sollte so groß sein, dass dein Kind sich hineinsetzen kann. Diese Kiste wird dann mit unterschiedlichen Materialien wie Erbsen, Kastanien oder Eicheln gefüllt. Lass dein Kind die Kiste samt Inhalt erkunden. Motiviere es, sich in die Kiste zu setzen – so kann dein Schatz mit dem ganzen Körper fühlen.

2. Taktile Empfindung spielt auch bei der Nahrungsaufnahme eine große Rolle. Was zu heiß ist, muss zum Beispiel ausgespuckt werden, bevor man sich die Zunge verbrennt. Die Konsistenz der Lebensmittel wird dabei vor allem im Mund wahrgenommen, aber auch durch Anfassen testen Kleinkinder, ob etwas essbar ist oder nicht.

3. Wasser ist eine tolle Möglichkeit, deinem Kind das Gefühl von Nässe und Temperaturunterschieden zu vermitteln. Der Druck des Wassers führt zu einer Stimulation der taktilen Wahrnehmung. Bei Babyschwimmkursen wird zugleich die Muskulatur gekräftigt.

4. Backe, backe Kuchen – lasse dein Kind den Kuchenteig mitkneten oder den Teig und die Rolle mit feinem Mehl bestäuben.

5. Faltet gemeinsam Wäsche, am besten alles bunt gemischt – Seide, Wolle, Synthetik und Baumwolle. So kommt dein Kind mit unterschiedlichen Stoffen in Berührung. Wenn dein Kind empfindlich auf einen Stoff reagiert, dann lasse das Stück erstmal außen vor und biete es beim nächsten Mal erneut an.

…und jetzt ganz NEU

Kletterling meets Kalalier Die Kalalier Entdeckerserie

Die Entdeckerserie ist eine besonders flexible Entdeckerstation für Kinder, an der eine Vielzahl verschiedener Anbaugeräte befestigt werden kann. Das Ziel ist es, eine mitwachsende Spielmöglichkeit zu schaffen, die für eine breite Altersgruppe geeignet ist und sämtliche Spiel- und Lernbedürfnisse der Kinder abdeckt. Kalalier legt großen Wert darauf, nachhaltige Spielzeuge für Kinder zu produzieren, die flexibel, selbstbestimmt, herausfordernd und ganzheitlich sind. Dies wird durch die Designs des Entdeckerspielzeugs gewährleistet.

MEIN TIPP: Die Boden Basis – passt perfekt für mein heutiges DIY

Anleitung: Mondsand selber machen

Eigenschaften: Krümelig, formbar, relativ trocken

Zutaten: 6 Tassen Mehl, 1 Tasse Mandelöl (Mischung 6:1)

(*Babyöl oder Sonnenblumenöl eignen sich auch gut)

#  Gib das Öl in eine große Schüssel, wenn du lieber bunten Mondsand machen möchtest, gib etwas        Lebensmittelfarbe (am besten Farbpulver), Duftöl oder Glitzer hinzu.# Nach und nach Mehl                  hinzufügen und mit einem Löffel verrühren.
#  Sobald die Masse fester wird, kräftig mit den Händen weiter kneten. Bei Bedarf gib noch etwas              Mandelöl hinzu.
#  Fülle den selbstgemachten Zaubersand in die Entdeckerschüsseln, worin dein Kind ausreichend            Platz hat zum Experimentieren. 
#  Jetzt noch ein paar Utensilien wie Knöpfe und Trockenblumen bereitlegen, schon kann es losgehen.

Worauf du bei der Herstellung achten solltest

Damit sich Öl und Mehl richtig miteinander verbinden, musst du die Zutaten anfangs kräftig kneten und mit den Fingern verreiben. Sollte dein Mondsand noch zu trocken sein, füge etwas Öl hinzu.

Zum Aufbewahren füllst du den Zaubersand in einen luftdichten Behälter. Darin hält er einige Wochen oder sogar Monate.

Du siehst, Zaubersand oder Mondsand selber machen ist kinderleicht. Meine Kleine freute sich sehr, dass sie ihn ganz alleine herstellen konnte. 

Jetzt schon neugierig auf den nächsten Buschfunk im Kletterwald?

FÜHLEN, TASTEN, SPÜREN

Komm mit mir auf Entdeckerreise und lerne die Vielfalt von Kalalier kennen

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